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Angstbewältigung mit Gestalttherapie

Angstbewältigung mit Gestalttherapie

Angst ist ein mächtiges Gefühl, dass unser Leben beeinflusst und unser inneres Gleichgewicht stört. Sie kann sich in verschiedenen Formen manifestieren: Die Angst vor dem Zusammenbruch, vor dem Versagen, vor Fehlern, vor dem Urteil anderer, vor Erfolg und Misserfolg. Wie kann übermäßige Angst behandelt werden? Eine Möglichkeit ist die Angstbewältigung mit Gestalttherapie.

Angstbewältigung mit Gestalttherapie

Wenn Ängste überhandnehmen, kann dies zu einem Gefühl der Teilnahmslosigkeit führen, das uns von unserem eigenen Leben abtrennt und uns leblos zurücklässt. Ansätze aus der Gestalttherapie helfen Betroffenen der Angstbewältigung.

Das Erleben von Angst teilt viele Symptome mit akutem Stress und begleitet oft die Anfangsphase von Stress. In solchen Momenten verlieren wir unsere Souveränität und unser Selbstvertrauen und Hilflosigkeit macht sich breit.

Angst beeinflusst nicht nur unsere eigene Identität, sondern auch unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie kann Beziehungen verändern, Menschen in die Rolle von Hilfesuchenden drängen oder sie zum Rückzug bewegen.

Angstbewältigung mit Gestalttherapie: Ein Blick in die Kindheit

Angst kann oft auf tief verwurzelte Ursachen in der Kindheit und den daraus resultierenden Beziehungserfahrungen zurückgeführt werden. In der Gestalttherapie wird angenommen, dass frühe Kindheitserfahrungen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Ängsten spielen. Traumatische Ereignisse, Vernachlässigung oder unzureichende emotionale Unterstützung während der Kindheit können dazu führen, dass bestimmte Ängste und Unsicherheiten in der späteren Entwicklung verankert werden.

Die Wurzeln der Angst liegen in der Kindheit

Die Gestalttherapie fördert das Verständnis und die Aufarbeitung dieser kindlichen Erfahrungen. Durch das Wiedererleben und die Konfrontation mit den Wurzeln der Angst können Menschen erkennen, wie sich diese Erfahrungen auf ihr gegenwärtiges Leben auswirken. Auf dieser Grundlage kann daran gearbeitet werden, die belastenden Muster zu durchbrechen und neue, gesündere Verhaltensweisen zu entwickeln.

Die Gestalttherapie unterscheidet zwischen Furcht und Angst

Furcht ist eine unmittelbare Reaktion auf eine reale Bedrohung, zum Beispiel wenn wir vor einem heranrasenden Auto zurückschrecken oder wenn wir uns vor einer aggressiven Person fürchten. Die Furcht ist ein angeborenes Überlebensgefühl, das uns dazu veranlasst, entweder zu kämpfen oder zu fliehen, um unser Leben zu schützen. Sie ist damit ein Gefühl, welches uns zu einer Handlung motiviert.

Im Gegensatz dazu ist die Angst abstrakter und indirekt. Sie ist oft mit Gedanken über potenzielle Gefahren oder ungewisse Entwicklungen verbunden. Sie kann entstehen, wenn wir uns Sorgen um die Zukunft machen, uns in unbekannten Situationen unwohl fühlen oder uns mit Unsicherheit und Zweifeln konfrontiert sehen.

Angst äußert sich durch ein unangenehmes Gefühl der Beklemmung im Brust- und Halsbereich und geht mit gestörtem Atmen einher. In solchen Momenten werden unsere eigenen Bedürfnisse als Bedrohung wahrgenommen und von der aufkommenden Angst unterdrückt. Dies kann dazu führen, dass wir uns von unseren innersten Wünschen und Bedürfnissen entfremden.

Angstbewältigung mit Gestalttherapie: Den Ängsten die Macht nehmen

Angst zählt zu den hemmenden Gefühlen, die uns in unserem Kontakt mit der Welt und anderen Menschen behindern können. Angst kann uns blockieren und dazu führen, dass wir uns in sozialen oder beruflichen Situationen zurückziehen und uns isolieren.

In der Gestalttherapie wird Angst manchmal auch als Verräter der eigenen Bedürfnisse bezeichnet, da sie dazu führen kann, dass wir uns von Dingen fernhalten, die uns eigentlich wichtig sind. Die Angst hindert uns daran, unsere Wünsche auszudrücken, unsere Bedürfnisse auszuleben und unsere Potenziale zu entfalten.

Die Gestalttherapie sieht Angst als Hindernis für grundlegende Bedürfnisse. Daher richtet die Gestalttherapie den Blick auf die Wünsche und Bedürfnisse des Klienten und Möglichkeiten zu deren Erfüllung.

Angst als Richtungsweiser für Veränderung

Im psychotherapeutischen Kontext ist die Angst der Richtungsweiser für persönliche Veränderung: Wo die Angst ist, geht’s lang. Gestalttherapeuten ermutigen Betroffene, sich der Angst zu stellen und die eigenen Bedürfnisse wieder bewusst zu spüren.

Dies bedeutet, die Angst als transformierendes Element zu betrachten, das es ermöglicht, sich selbst näher zu kommen. Das Akzeptieren der Angst ist der erste Schritt in diese Richtung. Es eröffnet die Möglichkeit, dass die Angst sich in handlungsmotivierende Gefühle wie Furcht, Wut oder die Freude am Schaffen und Selbstausdruck verwandelt. Wer die Angst akzeptiert und als Teil seines inneren Selbst begreift, kann lernen, besser auf die eigenen Bedürfnisse einzugehen und sie zu erfüllen.

Die positive Rolle der Angst

„Der angstfreie Mensch ist eine Vision, die Angst macht. Denn ohne Angst ist das Leben weniger lebenswert. Es gäbe dann auch nichts mehr, um das man Angst haben müsste.“ Jürgen Kriz (2003)

Angst kann uns dabei helfen, aus festgefahrenen, überregulierten Pfaden auszubrechen und Schritte in Richtung eines lebendigen und komplexen, jedoch weniger vorhersehbaren und kontrollierten Lebens zu wagen.

Die Emotion der Angst ist keine Störung, sondern eine Ressource, die es zu schätzen gilt. Angst kann uns leiten, uns dazu inspirieren, uns zu verändern und neue Wege zu gehen. Sie kann als Wegweiser zu einer positiven Zukunft dienen und uns zu mehr Lebensnähe führen.

Melanie Berg, Psychologische Beraterin, Gestaltberaterin

Meine Unterstützung für Dich

Wenn Du unter übermäßiger Angst leidest, biete ich Dir professionelle Unterstützung, um Wege zu finden, mit dieser Emotion umzugehen und sie zu bewältigen.

Kontaktiere mich, um einen Termin zu vereinbaren oder um mehr darüber zu erfahren, wie ich Dich individuell unterstützen kann.

Bonner Gestaltpraxis

Meine Beratung basiert auf den Methoden der Gestalttherapie, einer Form der humanistischen Psychotherapie. Mein Angebot erstreckt sich von Paartherapie über psychologische Beratung bis hin zu Gruppenangeboten wie der Gesprächsgruppe in Bonn. Einzel- und Paarberatung sind auch online möglich.

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